Das Schützen der Prüfausrüstung vor Beschädigungen durch Staub und Partikel aus Polymermatrix-Verbundwerkstoffen, faserverstärkten Kunststoffen und Keramikmatrix-Verbundwerkstoffen kann eine Herausforderung darstellen. Berücksichtigen Sie die folgenden einfachen Empfehlungen, um Ihre wertvolle Prüfausrüstung zu schützen und bessere Ergebnisse zu erzielen.
Physische Barrieren einsetzen
- Tragen Sie Latexhandschuhe, um Ihre Hände und den Prüfkörper zu schützen.
- Schirmen Sie sich und die Ausrüstung vor Partikeln und Staub ab, indem Sie eine Prüfraumverkleidung oder eine Klimakammer verwenden.
- Schützen Sie die Spannzeuge mit einer Latexgummiummantelung mit der richtigen Temperaturrate, um eine Barriere zwischen dem unteren Bereich des Prüfkörpers und der Oberkante des unteren Spannzeugs herzustellen. Die Ummantelung muss eine Öffnung aufweisen, die etwas kleiner ist als der Prüfkörper, damit sie über den Prüfkörper gespannt und dann flach auf die Oberkante des unteren Spannzeugs gelegt werden kann.
- In einer extrem staubreichen Umgebung sollten Sie die separate Steuerung in einem Industrieschrank unterbringen, der über eine zusätzliche Staubschutzvorrichtung verfügt, um Kontaminierung zu verhindern.
Sauberen Prüfkörper verwenden
- Stellen Sie vor der Prüfung sicher, dass der Prüfkörper frei von Staub ist.
- Entfernen Sie lose Fasern, um zu verhindern, dass diese beim Laden in die Spannzeuge fallen.
Rechtzeitig und oft den Staubsauger einsetzen
- Entfernen Sie Fasern und Staub nach jeder Prüfung vom Prüfkörper. Verwenden Sie dazu einen Industriestaubsauger, der speziell für diese Materialien vorgesehen ist.
- Idealerweise sollte der Staubsauger kurz vor dem Brechen des Prüfkörpers automatisch starten, um den Großteil des Staubs und der Partikel abzusaugen, bevor diese die Prüfausrüstung verunreinigen können.
- In servohydraulischen Systemen können Fasern oder Staub in den Bereich der Niederdruckdichtung gelangen und Lecks und andere Beschädigungen verursachen sowie die Hydraulikflüssigkeit des Systems verunreinigen. Partikel aus der Verbundwerkstoffprüfung wie Kohlefasern, Glasfasern und Keramikstaub haben eine abrasive Wirkung. Daher können selbst kleinste Teilchen die Hydraulikkomponenten empfindlich beschädigen. Diese Art von Beschädigung lässt sich am besten durch den regelmäßigen Einsatz eines Industriestaubsaugers vermeiden, um so ein Maximum an Partikeln und Staub zu entfernen.
Schmierung auf ein Minimum reduzieren
- Verwenden Sie für die Spannzeuge ein Minimum an Fett, um sicherzustellen, dass sich die Spannbacken beim Schließen und Öffnen der Spannzeuge leichtgängig in den Spannzeugkörper bewegen lassen. Wird zu viel geschmiert, bleiben mehr Fasern und Staub vom Prüfkörper haften, anstatt die Spannzeuge zu schützen.
- Bei elektromechanischen Systemen sollten Sie die Leitspindel und die Kugelumlaufspindel nur einmal pro Jahr schmieren. Inspizieren Sie das System von Zeit zu Zeit und reinigen Sie es, wenn Sie Kontaminierung feststellen.
Leckende Komponenten sofort reparieren
- Wenn eine der Systemkomponenten leckt, ist es sehr wahrscheinlich, dass Fasern, Staub oder Partikel in das Versorgungssystem der Hydraulikflüssigkeit gelangen. Dies kann schwerwiegende Probleme in allen Prüfsystemen und Hydraulikkomponenten nach sich ziehen, die Teil des Hydraulikverteilsystems sind.
- Starten Sie keine Ermüdungsprüfung, solange ein Spannzeug leckt! Beim ersten Anzeichen von Fasern in der Bohrung des Spannzeugs bzw. wenn eine merkliche Menge Öl austritt, sollten die Spannzeuge abmontiert, gereinigt und neu abgedichtet werden. Halten Sie den Arbeitsbereich sauber, um eine Kontaminierung während der Neuinstallation der Spannzeuge zu verhindern. Die Reinigung mag zwar die Prüfung verzögern, ist jedoch die bessere Alternative zu kostspieligen Reparaturen.
- Wenn der Systemaktuator erste Lecks aufweist, ersetzen Sie die Aktuatordichtungen oder prüfen Sie sie zumindest auf Kontaminierung. Das Verwenden einer Klimakammer und regelmäßige Reinigen des Systems trägt ebenfalls dazu bei, die Aktuatordichtungen zu schützen und beugt der vorzeitigen Abnutzung und Beschädigung vor.
Spannzeuge und Zubehör sauber halten
- Reinigen Sie die Spannzeuge und Vorrichtungen nach jeder Prüfung mit einem Staubsauger.
- Entfernen Sie am Ende des Tages die Spannbacken, sofern vorhanden, und reinigen Sie vorsichtig alle Komponenten und Oberflächen der Spannzeuge.
- Vorrichtungen mit Lagern, die sich nicht freigängig bewegen lassen, sollten Sie reinigen und die Lager je nach Art schmieren. Edelstahllager sollten in ein starkes Lösungsmittel getaucht und darin kräftig gedreht werden, bis sich Fett und Partikel gelöst haben. Die Lager müssen nach dem Reinigen vollständig trocken sein, bevor sie erneut mit weißem Lithiumfett geschmiert werden. Falls das Lager auch nach der Reinigung nicht freigängig läuft, tauschen Sie es aus.
- Reinigen Sie Klimakammern im Inneren mit einem Sauger und wischen Sie zum Schluss die Oberflächen mit einem weichen Tuch ab.
- Halten Sie die Extensometer sauber und überprüfen Sie sie von Zeit zu Zeit auf Kontaminierung. Wenn sie nicht benötigt werden, entfernen Sie sie aus dem Prüfbereich.
Hydrauliksystem und -komponenten schützen
- Falls Hydraulikschläuche getrennt werden müssen, muss die Umgebung komplett staubfrei sein, um eine Kontaminierung der Hydraulikflüssigkeit zu vermeiden. Durch kontaminierte Flüssigkeit wird das gesamte Hydrauliksystem beschädigt.
- Vor dem Entfernen eines Servoventils sollte die gesamte Umgebung gründlich und vorsichtig gereinigt werden. Wischen Sie alle Teile mit einem geeigneten Lösungsmittel ab, bevor Sie das Ventil ausbauen.
- Wechseln Sie die Ölfilter von Hydrauliksystemen gemäß den Empfehlungen im Wartungshandbuch.
- Falls sich das Hydraulikaggregat im Prüflabor befindet und keine physischen Barrieren vorhanden sind, kann eine Hydraulikisolierung verwendet werden, um das Risiko zu reduzieren, dass Staub über die Entlüftung in den Öltank gelangt und die Hydraulikflüssigkeit verunreinigt.
- Überprüfen Sie die Reinheit der Hydraulikflüssigkeit mindestens einmal pro Jahr oder nachdem die Spannzeuge oder Aktuatordichtungen ausgetauscht wurden.
Zusätzliche Überlegungen bei Verwendung servohydraulischer Lastrahmen
- Der Einsatz eines Aktuatorbalgs trägt dazu bei, das System zu schützen. Schließen Sie den Balg unter dem Spannzeug an. Er kann dann auf dem Sockel des Rahmens aufliegen oder magnetisch befestigt werden.
- Ein quer montierter Aktuator kann das Risiko einer Kontaminierung reduzieren, bringt jedoch neue Probleme mit sich. So müssen beispielsweise die Ausrichteinheit und die Lastzelle an der Basis montiert werden. Die Lastzelle kann zwar an dem sich bewegenden Aktuator befestigt werden, dies erfordert jedoch möglicherweise Maßnahmen zur Beschleunigungskompensation.
- Sowohl ein an der Basis montierter als auch ein quer montierter Aktuator sinkt nach unten, wenn die Ölzufuhr des Systems deaktiviert wird, allerdings könnte der quer montierte Aktuator die Oberflächen des gebrochenen Prüfkörpers beschädigen, wenn die Bruchstücke nach der Prüfung nicht entfernt werden. Ein an der Basis montierter Aktuator ist einfacher zu warten. Genau wie bei einem quer montierten Aktuator kommt es auch hier darauf an, System und Aktuator sauber zu halten.
- Wenn Sie Prüfungen ohne physische Barriere durchführen, verwenden Sie eine separate Hydraulikzufuhr für die Spannzeuge, die sich außerhalb des Prüfbereichs befindet. Dadurch wird verhindert, dass Fasern und Staub in das Hydraulikversorgungssystem gelangen.
- Die Säulen müssen gereinigt werden, bevor das Querhaupt bewegt wird, um zu verhindern, dass Faser und Staub Schäden anrichten, weil sie im hydraulischen Klemmsystem eingeschlossen sind.