Stahlbetonkernwände bieten seitliche Stabilität für unzählige Gebäude weltweit. Forscher der Université catholique de Louvain (UCLouvain) in Belgien haben kürzlich MTS-Ziviltestaktoren eingesetzt, um notwendige Einblicke in das Verhalten dieser Strukturen unter Wind- oder Erdbebenbelastung zu gewinnen.
Die UCLouvain-Forscher Professor João Pacheco de Almeida und Dr. Ryan Hoult unterzogen U-förmige Stahlbetonkernwandelemente einer Reihe von Axial-Biegungs- und Axial-Torsionsbelastungen, um ein besseres Verständnis ihrer Torsionsleistung zu gewinnen. Die Wandelemente im Halbmaststab repräsentieren den Kern des unteren Geschosses eines sechsstöckigen mittelgroßen Gebäudes. Die Experimente verwendeten ein verschiebungsgesteuertes, quasi-statisches Belastungsprotokoll, um einen Prüfstand zu betreiben, der aus zwei horizontalen und drei vertikalen MTS-Prüfaktuatoren, einem MTS-Hydraulikverteiler und einem FlexTest-Controller besteht. Umfangreiche Testdaten wurden mit einer breiten Palette von Sensoren und Datenerfassungseinrichtungen aufgezeichnet.
Die UCLouvain-Experimente unterzogen drei RC-Kernwandelemente im Halbmaststab verschiedenen Tests: laterale Belastung (Druck-Zug), Verwindung um die vertikale Achse und eine Kombination aus Druck, Zug und Verwindung.
Zwei horizontale (350 kN) und drei vertikale MTS DuraGlide-Aktuatoren (750 kN und 1000 kN) wurden verwendet, um gleichzeitig Torsion, eine konstante Axiallast und ein Kippmoment anzuwenden, um die Schubspannweite zu erhöhen.
Die Tests verwendeten konventionelle Messtechnik (LVDTs, Potentiometer, Mikrometer und Laser) sowie Digitale Bildkorrelation (DIC) und hochauflösende verteilte Faseroptik.
Die umfangreichen bei den Tests gesammelten Daten werden verwendet, um numerische Modelle zu validieren und zu kalibrieren sowie die Entwicklung neuer Entwurfsrichtlinien und Baustandards zu unterstützen, um die Widerstandsfähigkeit von Bauwerken weltweit zu verbessern.